Trauer um Wolfgang Geibert
23. Dezember 2021SPD für Pop-up-Biergarten auf Rathausmarkt
20. Januar 2022Irritiert zeigt sich die Mülheimer SPD-Fraktion aufgrund der jüngsten Aussagen von Oberbürgermeister Marc Buchholz zum Umgang mit der nach wie vor grassierenden Corona-Pandemie im Rahmen seines Jahresinterviews in den Lokalausgaben der Funke-Mediengruppe. Dort hatte der OB vorgeschlagen, eine bewusste „Durchseuchung“ der Bevölkerung als Handlungsoption in Betracht zu ziehen. Konkret sagte er: „Man muss sich auch fragen, ob es nicht besser wäre, tatsächlich das Risiko einzugehen, dass alle einmal durchinfiziert sind, um auf Dauer aus der Pandemie zu kommen.“
Margarete Wietelmann, Fraktionsvorsitzende der SPD, hält Äußerungen dieser Art in der derzeitigen Situation für nicht hilfreich: „Es ist mir ein Rätsel, was Oberbürgermeister Buchholz mit diesem Vorschlag bezwecken will. Seit zwei Jahren versucht eine große Mehrheit der Mülheimer Bevölkerung mit Rücksicht und Impfwillen die Pandemie zurückzudrängen und einen Zusammenbruch der medizinischen Versorgung zu verhindern. Nun deutet Buchholz an, dass eine ungeregelte Durchseuchung die wahre Lösung des Problems sein könnte. Damit widerspricht er führenden Virologinnen und Virologen.“
Oberbürgermeister Buchholz fiel in den vergangenen Wochen außerdem dadurch auf, dass er dem Organisator der Corona-„Spaziergänge“ ein Gesprächsangebot unterbreitete.
„Grundsätzlich halte ich es für eine gute Idee, mit Personengruppen zu sprechen, die eine andere Meinung haben. Allerdings fällt der Organisator der „Spaziergänge“ wiederholt durch Standpunkte auf, über die man nicht diskutieren kann. Das Virus ist eine reale Bedrohung, die das Gesundheitssystem und die gesamte Gesellschaft über jede Belastungsgrenze hinaus beansprucht. Oberbürgermeister Buchholz sollte daher noch einmal bedenken, wie seine Vorschläge beim Personal der Mülheimer Krankenhäuser aufgenommen werden und welche Konsequenzen eine Durchseuchung der Bevölkerung wirklich haben würde. Ich empfehle ihm dazu auch die neusten Untersuchungen zu einem möglichen Ausfall kritischer Infrastruktur. Ich hoffe sehr, dass Oberbürgermeister Buchholz noch mal zur Tastatur greift und auf den richtigen Internetseiten zu den Folgen seiner Idee recherchiert“, so Wietelmann abschließend.