Das „Café Light“ an der Gerichtstraße war Ort des zweiten Termins der traditionellen sozialdemokratischen Sommeraktionen. Im Innenhof des ehemaligen Frauengefängnis wird Drogenabhängigen und Suchterkrankten seit 2008 eine geschützte Anlaufstelle geboten, um sich mit sauberen Hilfsmitteln zum Drogenkonsum auszustatten, Wäsche zu waschen, Hilfe zu suchen oder soziale Kontakte zu finden. An zwei Tagen pro Woche gibt es auch ein Frühstück bzw. Mittagessen. Die Fachkräfte vor Ort stehen beratend zur Seite, falls eine Beratung gewünscht wird.
„In direkter Nähe findet sich auch eine der wenigen Mülheimer Arztpraxen, die Drogenabhängigen Substitutionsmittel verschreibt. Die Arbeiterwohlfahrt übernimmt in Mülheim das Betreuungsgebiet für illegale Drogen, während die Caritas und die Diakonie bei anderen Suchterkrankungen, wie zum Beispiel Alkohol, Hilfsangebote unterbreitet. Das „Café Light“, das als Institution bereits seit 1997 existiert, liegt innenstadtnah und garantiert so kurze Wege“, fasst Sascha Jurczyk, Vorsitzender des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales, zusammen.
Der sozialpolitische Sprecher Klaus Konietzka merkte an: „Natürlich sind wir uns bewusst, dass der zentrale Standort auch zu zahlreichen Konflikten mit der Anwohnerschaft führt. Dennoch ist es wichtig, dass Hilfs- und Unterstützungsangebote für drogenabhängige und suchterkrankte Menschen niederschwellig und zentral erreichbar zur Verfügung gestellt werden.„
Die AWO-Geschäftsführerin Michaela Rosenbaum und die zuständige Bereichsleiterin Sina Burbulla wiesen vor Ort auch auf die problematische Finanzierungslage des Angebotes hin. Sie sahen außerdem dringenden Bedarf für einen sogenannten „Konsumraum“.
„Die generell schwierige finanzielle Lage im Sozialbereich zeigt sich natürlich auch bei der Finanzierung der Drogenberatung und der Betreuung von langjährig Abhängigen. In Mülheim steht die Erarbeitung eines ganzheitlichen Beratungs-/Betreuungskonzeptes im Sinne eines Netzwerkes auf der sozialpolitischen Agenda.. Als Sozialdemokraten werden wir dieses Thema weiter im Auge behalten und in den zuständigen Gremien behandeln“, kündigt Konietzka abschließend an.