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SPD-Fraktion trauert um Hans Meinolf

8. Dezember 2022 | Von: Sven Bortlisch

Wir trauern um unseren Freund und Genossen,

Hans Meinolf,

der im Alter von 92 Jahren verstarb.

Über 70 Jahre hinweg hielt Hans seiner SPD, in die er 1952 eingetreten war, die Treue.

Hans Meinolf begann nach dem Besuch der Volksschule 1945 eine Ausbildung als Elektromaschinenbauer bei der Firma Bernhard Rosorius. Nach Eintritt bei den rheinischen Röhrenwerken Thyssen begann sein Engagement in der Gewerkschaft IG Metall, welcher er bis zu seinem Tod die Treue hielt.

Er war Mitglied im Jugendausschuss in der Ortsverwaltung und ab 1950 Jugendvertreter. Sieben Jahre später wurde Hans in den Betriebsrat gewählt und von 1959 bis 1966 war er freigestelltes Betriebsratsmitglied.

Neben seiner Tätigkeit im Betriebsrat übernahm er 1966 als Sachbearbeiter die Abteilung „Wohnungswesen“ der Mannesmannröhren-Werke AG in Mülheim an der Ruhr. Seine berufliche Tätigkeit war über 40 Jahre gekennzeichnet durch den Einsatz für die Arbeiter und Angestellten. Im April 1989 hatte Hans sein 40-jähriges Dienstjubiläum.

Obwohl er bereits zum Angestellten aufgestiegen war, standen ihm auch weiterhin die Arbeiter zur Seite, für die er sich sein Leben lang einsetzte. Hans schied 1990, nach rund 33 Jahren als Betriebsratsmitglied aus.

Doch sein Engagement beschränkte sich nicht nur auf die Gewerkschaft, so war Hans lange Jahre ehrenamtlicher Richter beim Arbeitsgericht im Verwaltungsrat des Arbeitsamtes Mülheim / Oberhausen und Mitglied der Vertreterversammlung und des Vorstandes der Betriebskrankenkasse.

Und auch in der SPD brachte sich Hans von Anfang an aktiv ein, so gründete er noch 1952, im Jahr seines Eintritts, die Mannesmann-SPD-Betriebsgruppe und wurde in deren ersten Vorstand gewählt.

Von 1967 bis 1991 war er Vorsitzender dieser Betriebsgruppe und wurde später deren Ehrenvorsitzender. Ihm ist maßgeblich zu verdanken, dass die sogenannten „Mannesmänner“ mal die größte SPD-Betriebsgruppe in der Bundesrepublik Deutschland war. Für ihre Arbeit vor Ort und im Betrieb erhielten sie als erste SPD-Organisation 1982 den Wilhelm-Dröscher-Preis aus der Hand von Willy Brandt. Diese 1982 erstmals vergebene Anerkennung wird seitdem jährlich an Organisationen in der SPD für besonders engagierte Arbeit vergeben.

Neben seiner Arbeit in der Mannesmann-Betriebsgruppe wurde Hans Meinolf 1972 zum Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft für Arbeit (AfA) in der Mülheimer SPD gewählt, dieses Amt übte er bis 1990 aus und wurde später auch hier Ehrenvorsitzender. Der Arbeitnehmerflügel innerhalb der SPD war Hans Meinolfs Heimat. Er war Beisitzer im Bundesausschuss der AfA, und im AfA-Landesvorstand stellvertretender Vorsitzender von Friedhelm Farthmann. Er war Stellvertreter von Rudolf Dressler im Bezirksvorstand der AfA und von 1984 bis 1989 dessen Nachfolger als AfA-Bezirksvorsitzender.

In Mülheim an der Ruhr war Hans von 1971 bis 1993 stellvertretender Vorsitzender im Unterbezirksvorstand und 16 Jahre lang Vorsitzender im von ihm mitgegründeten Ortsverein Eppinghofen, wo er später ebenfalls Ehrenvorsitzender war.

Und auch kommunalpolitisch hat sich Hans engagiert: Von 1975-1994 war er Mitglied im Rat der Stadt Mülheim an der Ruhr. Seine Schwerpunkte lagen u. a. beim Planungs- und Hauptausschuss sowie als Vorsitzender im Bau- und Grundstücksausschuss und Vergabeausschuss. Die Fraktion wählte ihn 1979 zu ihrem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden und 1989 nach dem plötzlichen Tod von Friedrich Wennmann zu ihrem Fraktionsvorsitzenden. Zudem war Hans Mitglied im Landesvorstand der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik.

1987 wurde Hans Meinolf für sein Engagement mit dem Ehrenring der Stadt Mülheim an der Ruhr ausgezeichnet, weitere Auszeichnungen folgten, wie die Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland im November 1989.

Die Mülheimer Sozialdemokrat*innen verabschieden sich in tiefer Trauer aber auch mit großer Dankbarkeit von einem treuen Genossen und lieben Freund. Wir werden ihn schmerzlich vermissen.

Unsere Gedanken und unser tief empfundenes Mitgefühl sind bei seiner Familie.

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