Die Vorsitzenden der SPD Mülheim, Nadia Khalaf und Rodion Bakum, der SPD-Fraktion im Rat der Stadt, Margarete Wietelmann und der Bundestagsabgeordnete Sebastian Fiedler zeigen sich bestürzt in Anbetracht der angekündigten Schließung der Werke von Vallourec Deutschland:
„Mit der jüngst verkündeten Schließung des Vallourec-Werks endet in Mülheim an der Ruhr Ende 2023 die Geschichte eines weiteren bedeutenden Industriebetriebs. Die Entscheidung ist ein schwerer Schlag für die Beschäftigten, ihre Familien und unsere ganze Stadt. Nachdem die Suche nach einem Investor für die Standorte in Mülheim und Düsseldorf gescheitert ist, verlieren 2.400 Beschäftigte ihre Arbeitsplätze.
Wir fühlen mit den Beschäftigten und ihren Familien und unterstützen sie in ihrem Kampf bis zum letzten Tag. Wir sind als Politik jedoch auch in der Pflicht, zeitnah die Weichen für die Zukunft zu stellen und eine Lösung zu finden, die auch den Vallourec-Beschäftigten nützt.
Bei dem Betriebsgelände des Werkes handelt es sich um eine der wenigen verbliebenen Flächen in Mülheim, auf denen eine industrielle Produktion im Mehrschichtbetrieb möglich ist. Derzeit fehlt es in der Stadt an über 60 ha für Gewerbe. Das Potenzial zur Stadtentwicklung ist erheblich.
Es besteht die Gefahr, dass das Gelände an verschiedene Investoren unter Renditeaspekten verkauft oder ein Logistikzentrum gebaut wird, das kaum Arbeitsplätze bietet. Wir müssen nun alle Möglichkeiten des Planungsrechts ausschöpfen, um an dieser Stelle neue produzierende Gewerbebetriebe anzusiedeln. Eine potenzielle Flächenentwicklung darf nicht ohne Mitwirken der Stadt erfolgen. Nur so besteht für die Beschäftigten von Vallourec die Chance, weiterhin in Mülheim einen Arbeitsplatz zu finden.
Für die Beschäftigten muss aber noch wesentlich mehr geleistet werden. Wir fordern daher die Konzernspitze, die Verwaltung und die Arbeitsverwaltung auf, nach dem Vorbild der Stadt Bochum bei der Nachnutzung des Opel-Geländes eine Transfergesellschaft zu gründen, die den Arbeitnehmer*innen möglichst schnell eine neue berufliche Perspektive eröffnet. In einem ersten Schritt muss nun dringend zur Vorbereitung weiterer Schritte eine Industriekonferenz mit den Betriebsräten, der IG Metall, der Arbeitgeberseite sowie Verantwortlichen der Landes- und Bundesregierung einberufen werden.
Wir werden uns darüber hinaus eng mit der Düsseldorfer SPD abstimmen. Düsseldorf ist wegen des dortigen Betriebsstandortes ebenfalls massiv betroffen.“