12. November 2020 Thema: Pressemeldungen Von Sven Bortlisch
Mit dem schulscharfen Sozialindex hat die schwarz-gelbe Landesregierung NRW ein Instrument auf den Weg gebracht, das in der Theorie die jeweilige soziale Schulsituation genau bemessen kann. Ziel dieser Methodik soll sein, den besonders belasteten Schulen in sozialen Brennpunkten besser und zielgerichteter mit Geld und Personal helfen zu können. Erste Untersuchungsergebnisse zum Index, der bereits ab dem kommenden Schuljahr greifen soll, sind allerdings beunruhigend.
Gabriele Hawig, neue sozialdemokratische Vorsitzende des Bildungsausschusses, schildert die Situation: „Durch den neuen Verteilungsschlüssel deutet sich an, dass manche Schulen in benachteiligten Vierteln bald weniger Geld und Personal zur Verfügung haben könnten. Eine paradoxe Entwicklung, die der eigentlichen Idee des Indexes widerspricht.“
„Es gilt nun schnellstmöglich erläutert zu bekommen, wie sich der neue Sozialindex auf die Mülheimer Schulen auswirkt“, betont Mathias Kocks, bildungspolitischer Sprecher des SPD-Fraktion.
„Wir werden das Thema deshalb auf die Tagesordnung der nächsten Bildungsausschusssitzung bringen. Es darf nicht sein, dass die gute Arbeit, die bisher an den Schulen geleistet wurde, durch eine neue Verteilung der Finanzmittel kaputt gemacht wird, die in der Theorie gut klingt, praktisch aber nicht funktioniert“, sind sich Hawig und Kocks einig.